Liebe Interessierte und Freunde, wir benötigen dringend Unterstützung! Jede noch so kleine Spende hilft, und weitererzählen ebenfalls! Danke :)
Das Projekt besteht aus drei wesentlichen Komponenten. Umwelterziehung mit Schwergewicht der Themen Müll und Wasser. Vor allem sollen Lehrer und Gemeindeleiter ausgebildet werden, damit diese Schüler und Bevölkerung weiterbilden können. Hierfür werden wir mit interessanten Didaktischen Materialien arbeiten. Vor allem DVD`s die wir mit Hilfe eines Beamers auf einer großen Leinwand präsentieren. Sowohl an Schulen, wie in Gesundheitszentren, also auch in Open-Air Dorfkinos. Fortbildung allein reicht leider nicht aus, denn es muss auch etwas Tatkräftiges passieren denn die Müllaufarbeitung ist ein großes Problem hier inzwischen. Manche Menschen denken, dass das wichtigste in der aktuellen Situation Nicaraguas, wo die meisten Menschen keine drei Mahlzeiten am Tag essen können, nicht gerade das Thema Müll ist. Hierzu aber ein Wichtiger Gedanke: Die Haupt Arbeits- und Einkommensquelle der Inselbewohner ist der Tourismus. Die Landwirtschaftlichen Produkte wie Reis, Bohnen, Mais und Weizen, werden zum Eigenbedarf angebaut. Lediglich Bananen, Wassermelonen und Sesam werden von der Insel exportiert. Das Müllproblem hängt direkt mit dem Tourismus zusammen, daher ist es also wichtig, dass wir beim anwachsenden Tourismus eine nachhaltige Lösung zum Thema Müll und Wasser finden. Denn wenn der Müll überhand nimmt und das Wasser knapp wird, dann schädigt das den Tourismus, und damit die Haupt Einkommensquelle der Inselbewohner und natürlich auch unser wunderschöne und einzigartige Natur. Um also konkret dem vielen Plastikmüll zu Leibe zu rücken, ist der Aufbau einer Schreddermaschine geplant. Hiermit werden die Plastikflaschen aus PET zerkleinert. So können wir sie von der Insel aufs Festland Schiffern, um sie an Recycling Fabriken zur Wiederaufarbeitung zu verkaufen. Also was heute ein zunehmendes Umweltproblem für uns ist, kann Morgen sogar zu einer bescheidenen Einkommensquelle werden. Die dritte Komponente ist der Gedanke, weniger Wasserflaschen zu verkaufen, indem wir ein einfaches Filtersystem promovieren, damit man die Wasserflaschen mehrmals wieder auffüllen kann. Außerdem wird so die Qualität des Trinkwassers im allgemeinen verbessert. Denn wenn es stark regnet kommt das Trinkwasser oft sehr aufgewühlt aus der Leitung. So erkranken vor allem die Kinder oft an Magendarm-Entzündungen wie auch an Parasiten. Daher sind die beiden wichtigsten Themen der Umwelterziehung also Müll und Wasser, weil es einfach mit die wichtigsten Grundlagen für ein Gesundes Leben der Gemeinden auf Ometepe sind. Natürlich ist die Wiederaufforstung im Thema Wasser mit einbezogen, denn die Bäume schützen ganz wesentlich unser Grund- und Quellwasser. Hiermit schließt sich also der Kreislauf der drei Komponenten dieses Projektes.
Problemstellung:
Ometepe ist die einzige Insel mit zwei Vulkanen inmitten eines Süßwasser-Sees der Welt. Mit einer Oberfläche von 276 km2 und einer Bevölkerung von ungefähr 30,000 Einwohnern, ist sie ein sehr beliebtes Tourismus-Ziel. Rund 20,000 Touristen aus aller Welt besuchen sie jährlich.
Grafik: Landkarte der Insel Ometepe
Wichtig ist aber dieses wunderschöne Naturparadies, welches unter vollkommenem Naturschutz steht, auch so zu erhalten. Bei der aktuellen Müll-Situation ist das jedoch sehr problematisch. Lediglich im Innenbereich der beiden Haupt Kleinstädten, Moyogalpa (2,684 Einwohner) und Altagracia (1,260 Einwohner), wird der Müll von der Stadt eingesammelt und auf eine Mülldeponie gebracht. Sowohl die Mülldeponie von Moyogalpa als auch die von Altagracia sind etliche Kilometer abseits der Hauptstraßen, was erschwert dass die restliche Bevölkerung ihren Müll auch dahinbringt. Auf der abgelegeneren Seite der Insel um den Vulkan Maderas hingegen gibt es gar keine Müllkippe.
Plastik-Sammelstelle in La Palma - maßlos überfüllt
Laut einer Studie der Abfallproblematik auf Ometepe, die von der GTZ durchgeführt wurde, sind die Plastikflaschen aus PET der Haupt-Müll und landen meistens in den Hinter Höfen der Familien und letztlich nach einem starken Tropischen Regenfall dann in See. Der Xolotlan-See ist eine der Haupt Trinkwasserquellen verschiedener gebiete Nicaraguas. Natürlich hat dieser angeschwemmte Müll sehr negative bis katastrophale Auswirklungen. Ja aber wohin mit diesen vielen Plastikflaschen?
Auf dem Festland gibt es schon einige Recycling-Projekte, aber die Flaschen so ganz, also unzerkleinert, von der Insel runterzukriegen ist zu teuer, wegen ihres großen Volumens. Daher wäre es angebracht die Flaschen, mit Hilfe einer Schreddermaschine in kleine Schnitzel zu verarbeiten. So können sie dann auch direkt exportiert werden um in anderen Ländern wieder in was Neues verarbeitet zu werden. Daher also die Idee einer Schreddermaschine, um endlich mal konkret was zu machen. Seit 2006 machen wir Umwelterziehung an den verschiedenen Schulen des Vulkans Maderas. Dieses Projekt wird von Helft uns Helfen seitdem unterstützt, aber wichtig ist was mit dem Müll passiert, nachdem er von den Schülern eingesammelt wurde. Sonst wird der Müll ja nur von einem Ort an den anderen gefahren, aber das Problem bleibt auf der Insel.
Die Müll-Problematik ist so ein wichtiger Teil der Umwelterziehung hier, dass es gut wäre, wenn wir diese spezielle Problematik an allen Schulen unterrichten könnten. Daher ist es auch ein Teil dieses Projektes, mit guten didaktischen Materialien die Lehrer aller Schulen hier fortzubilden. Damit diese wiederum das Thema Müll in ihren Unterricht mit eingliedern. Nur so kann man in den Menschen hier auf Dauer ein neues Bewusstsein wecken. Denn hier ist es gang und gebe den Müll einfach auf den Boden zu schmeißen, was ja in früheren Jahren wo es noch kein Plastik gab auch gar nicht so falsch war, da alles organisch war. Die Menschen hier, ob jung oder alt, haben einfach keine Ahnung was für schädliche Konsequenzen all dieser Plastik-Müll hat. Für diese Fortbildungsarbeit der Lehrer und auch der Schüler, brauchen wir einen Beamer. Wir haben sehr gute Umweltfilme zum Thema Entwaldung, Wasserverschmutzung und auch zum Thema Müll und Recycling. Wenn man die Filme in einem kleinen Fernseher sieht oder auf einer großen Leinwand, ist ein großer Unterschied. Wir haben hier schon Kinoabende gemacht und als Vorschau einen Umweltfilm gezeigt und das hat die Menschen hier im Dorf sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.
Die Dritte Komponente des Projektes ist durch folgenden Gedanken entstanden. Wie können wir diese vielen Trinkwasserflaschen reduzieren. Der beste Müll ist der, den man gar nicht erst produziert. Einige Hotels hier bieten das auch schon an, nämlich das wieder auffüllen derselben Wasserflasche. So kauft man einmal eine Flasche, aber dann zahlt man nur noch einen kleinen Betrag um sie wieder aufzufüllen. Eines der dafür geeigneten Filtersysteme heißt „Filtron“ und wird hier in Nicaragua hergestellt. Es besteht aus einem Filter der aus Ton, mit bestimmten natürlichen Zusätzen, gebrannt wird. Dieser Filter hängt in einem Eimer, der unten einen Wasserhahn dran hat und obendrauf natürlich einen Deckel, damit alles schön hygienisch ist. Dieses Filtron Wasser-Filter-System wollen wir an allen Wasser-Verkaufs-Geschäften, Hostels, Hotels und den vielen kleinen All-Waren-Läden promovieren. Hier wohnen auf viele Freiwillige Mithelfer bei Familien, wo es auch sehr angebracht wäre. Die Idee ist, dass Läden die Filtron langsam abzahlen und dass man dann Filtrones mit diesem Rotierenden Fonds für die anderen Familien des Dorfes kaufen kann. Hierzu gehören natürlich auch wieder die entsprechenden Aufklärungs- und Erziehungs- Programme, an Lehrer, Schüler und die Bevölkerung generell.
Zielgruppe:
Bezüglich der Umwelterziehung sind die Lehrer und Schüler die Hauptzielgruppe. Gemeinde-Komitees, Gesundheitswesen und ebenfalls die verschiedenen Religiösen Gruppen sind Ansprech-Partner für die verschiedenen Fortbildungen. Was den Müll-Shredder angeht werden wir vor allem die Hotels und Hostals, sowie andere Geschäfte ansprechen, damit sie wissen wo sie was und wie abliefern können, damit es geschreddert wird. In Bezug auf die Wasserfilter, werden wir uns vor allem mit dem Wasser-Komitee von Balgüe und Madroñal organisieren. Natürlich auch mit den Gesundheitsbrigaden um so gemeinsam an die allgemeine Bevölkerung zu treten. Die Zielgruppe aller drei Komponenten des Projektes ist die Bevölkerung von Ometepe, aber nur zusammen, in Koordination mit den verschiedenen Organisationen, werden wir langsam aber sicher ein Umweltbewusstsein erreichen. Nur solch ein Bewusstsein kann längerfristige Änderungen in den Angewohnheiten der Menschen hier bewirken.
Projektziele:
Aktivitäten zur Erreichung der Projektziele:
Schüler bauen aus Plastikflaschen Mülleimer.
Kunststoffflaschen werden einzementiert um Sitzbänke zu schaffen. Dies spart zum einen Zement und verringert zugleich das Aufkommen an Müll.